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IMANI Vocational Training Center

Das Vocational Training Centre IMANI in der Nähe von Moshi hat eine neue Rohrbiegemaschine bekommen. Dank großzügiger Spenden aus Leubsdorf und Bad Hönningen konnte diese für die Einrichtung sehr wichtige Maschine in diesem Jahr angeschafft werden. IMANI ist eine vom Bistum Moshi betriebene Handwerker- und Berufsschule. Die Schule wurde von Schwester Placida (Orden unserer Lieben Frau vom Kilimanjaro) gegründet und wird bis heute von ihr sehr erfolgreich geleitet. In der Regel werden benachteiligte Jugendliche und junge Menschen im Alter von etwa 14 bis 32 Jahren aufgenommen, die es anderswo schwer haben, einen Beruf zu erlernen oder auszuüben. So werden in den Städten und umliegenden Dörfern gezielt junge Leute ausfindig gemacht, um die sich niemand kümmert, und damit sie nicht als Straßenkinder in der Gosse landen, wird ihnen angeboten, in IMANI einen Beruf zu erlernen. Speziell ausgebildete Lehrer unterrichten in verschiedenen Handwerkerberufen. Aber es werden nicht nur Schreiner, Schlosser, Elektriker ausgebildet, es gibt auch eine große Näherei und Schneiderei, eine Stickerei und Strickerei. In diesen Abteilungen werden nicht nur Lehrlinge unterrichtet, sondern es arbeiten dort unter der Betreuung von speziell ausgebildeten Mitarbeitern auch Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung. In einem Land wie Tanzania, in dem der Tourismus noch in den Startlöchern steht, wird nun auch an die systematische Ausbildung von Hotelfachpersonal gearbeitet. Eine große Lehrküche ist eingerichtet. Leider lässt die Ausstattung der Computerabteilung starke Wünsche offen, viele Geräte haben ihren Geist aufgegeben. Im Anschluss an die Schulgebäude findet man große Stallungen und bewässerte Felder. Es wird in nachhaltiger Landwirtschaft unterrichtet. Es gibt sogar zwei Teiche mit Fischzucht. Dank des eigenen Tiefbrunnens mit Pumpe ist die Einrichtung weitgehend autark, nur wenige Lebensmittel müssen auf dem Markt zugekauft werden. Steine für den Hausbau werden ebenfalls von Schülern und Mitarbeitern in Eigenleistung selbst hergestellt. Seit acht Jahren ist dem Komplex eine Grundschule mit Kindergarten angeschlossen, zu der die Arbeiter der umliegenden Zuckerrohrfelder gerne ihre Kinder bringen, weil sie sie in der Obhut der Schwestern gut aufgehoben fühlen. Waisen finden eine Unterkunft im Wohnheim. Eine Lehrerin unterrichtet ausschließlich geistig behinderte Schüler, die man in Tanzania liebevoll „slowlearner“, Langsamlerner nennt. Ohne IMANI, was übrigens Frieden heißt, wären diese Kinder hoffnungslos verloren.

Dass eine Einrichtung wie diese nicht nur am Spendentropf hängen kann, sondern auch Geld erwirtschaften muss, ist auch einer weitsichtigen Frau wie Sr. Placida klar. Geschickt werden deshalb Ausbildung und Produktion miteinander verbunden. Die Lehrküche beispielsweise beliefert kleine Feste in der Umgebung mit den nötigen Speisen, Catering würde man es neuerdings in Deutschland nennen. In der Schneiderei kann man an sich maßnehmen lassen, die Näherei übernimmt dann die Herstellung der Kleidung. Die Gemeinde Nickenich ermöglichte es, dass in Nairobi neue leistungsstarke Strickmaschinen angeschafft werden konnten. Eine Ausbilderin machte sich ebenfalls auf den Weg in die kenyanische Hauptstadt, um sich im Umgang mit diesen Maschinen schulen zu lassen. Heute werden diese in der Behindertenwerkstatt von jungen Menschen bedient, die vorwiegend Schuluniformen herstellen. Anschließend werden die Kleidungstücke verpackt und verkauft. Auch die Schlosserei verbindet Ausbildung mit Produktion. Man hat sich auf die Herstellung von Schulmöbeln, Zäunen und Fenstergittern spezialisiert, weil diese Produkte gut abzusetzen sind und so der Schule ein Einkommen bringen.